Afghanistan
Name des Landes: | Islamische Republik Afghanistan |
Größe des Landes: | 652.000 km² (fast doppelt so groß wie Deutschland) |
Hauptstadt: | Kabul (4,5 Mio. Einwohner geschätzt); Verstädterung 22% |
Bevölkerung: | ca 30 Mio. Einwohner (geschätzt 2011); davon 53 % unter der Armutsgrenze |
Völker: | Ca. 42% Paschtunen, 27% Tadschiken, 9% Hazara, 9% Usbeken, zahlreiche kleinere ethnische Gruppen |
Landessprachen: | Dari (50%), Paschtu (35%), Turksprachen (11%); insgesamt fast 60 Sprachen und etwa 200 Dialekte |
Analphabeten: | Über 70% der Erwachsenen, über 90% der Frauen |
Regierungsform: | Republik, Präsidialsystem |
Staatsoberhaupt: | Aschraf Ghani Ahmadsai |
Religionen: | Sunnitische Muslime 80%, schiitische Muslime 19%, andere 1% |
Christen: | 0,01% der Bevölkerung; sie dürfen sich nicht offiziell versammeln |
Volksgruppen: | Etwa 70 bisher mit dem Evangelium unerreicht |
Allgemeine Infos
Ein Land, das vor allem durch all sein Leiden, die Armut und den langjährigen Krieg bekanntes und schwer zu beschreiben ist. Die Wildheit der afghanischen Menschen wird nur durch ihre Gastfreundlichkeit übertroffen. Viele Afghanen leben mit einer ständigen Herausforderung allein durch die Tatsache, dass ihr Land hauptsächlich aus Gebirgen besteht. Es ist extrem schwierig, auch nur eine kurze Straße zu bauen &– mit dem Ergebnis, dass ein großer Teil der Bevölkerung relativ isoliert lebt. Die Alphabetisierungsrate ist bei den Männern niedrig und bei den Frauen sehr niedrig. Noch immer ist der Prozentsatz der Kinder, vor allem der Mädchen, die zur Schule gehen, auf dem Land sehr niedrig. Bedingt durch den ständigen Kriegszustand und interne ethnische Spannungen kann die Bevölkerung sich nicht mehr an eine Zeit echten Friedens im Land erinnern. Afghanistans Nachbarn tragen auch nicht gerade zur Lösung seiner Probleme bei. Die Großmächte mischen sich manchmal ein, schaffen es aber nicht, auf Dauer in Afghanistan zu bleiben. Daher mangelt es an konstanter Hilfe. Die typische afghanische Familie lebt in großer Armut, ohne reale Möglichkeiten, dies zu ändern. Aber die Völker Afghanistans gehören vielleicht zu den erfinderischsten und aktivsten Völkern dieser Welt.
Muslimische Volksgruppen
Afghanistan ist ethnisch sehr vielfältig, mit vielleicht 70 Volksgruppen, von denen fast alle Muslime sind. Der Ausdruck „Afghane“ kann genaugenommen Paschtune bedeuten. Dieser Stamm lebt hauptsächlich im Süden und macht über ein Drittel der Bevölkerung aus. Der Rest besteht aus Tadschiken, Hasara, Turkmenen, Usbeken, Balutschen, Nuristani und anderen kleineren Gruppen; alle sprechen ihre eigene Sprache, aber normalerweise kennen die Männer der Gruppe auch noch eine andere Sprache, um Handel treiben zu können. Jede Gruppe hat ihre eignen Traditionen, und viele der Muslime Afghanistans haben einen Lebensstil beibehalten, der traditioneller ist als derjenige der gleichen ethnischen Gruppe in benachbarten Ländern. Zum Beispiel haben viele der Tadschiken in Tadschikistan mehr russische Bräuche in ihren Lebensstil integriert, Männer und Frauen sitzen bei Parties zusammen und trinken bei Hochzeiten sogar Wodka. In Afghanistan dagegen sind fast alle Tadschiken sehr viel konservativer und halten sich an eine strengere Version des Islam. Menschen, die versucht haben, Reformen und neue Ideen nach Afghanistan zu bringen, scheiterten oft und wurden mit gewaltsamem Widerstand konfrontiert. Wie der kürzliche Aufstieg und Fall der Taliban zeigt, gibt es eine lange Tradition des ultrakonservativen Islams in Afghanistan.
Christentum
Durch die Verfolgung der Christen und die große Anzahl der verschiedenen Volksgruppen mit unterschiedlichen Sprachen und Kulturen ist Afghanistan ein schwieriges Pflaster für die Verbreitung des Evangeliums. Der fundamentalistische Islam ist so dominant, dass Menschen, die sich zu Jesus bekehrten, oft ermordet wurden, nicht selten auch von ihren eigenen Familien. Öffentlich zuzugeben, dass man ein Nachfolger Jesu ist, ist in der afghanischen Gesellschaft nicht erlaubt. Auf der anderen Seite gibt es eine wachsende Zahl afghanischer Christen, und Jesus wird an mehr geheimen Orten angebetet als je zuvor. Die Afghanen sind heute vielleicht bereiter als früher, zuzugeben, dass sie einen neuen Anfang brauchen, der aus dem Herzen kommt. Die Radiomission war ein großer Segen für die verstreuten Gläubigen im Land, und die Missionsarbeit trägt Früchte.
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Aserbaidschan
Name des Landes: | Republik Aserbaidschan |
Größe des Landes: | 86.600 km2, (etwa ¼ der Größe von Deutschland) |
Hauptstadt: | Baku |
Bevölkerung: | ca. 9,1 Millionen, davon 49% unter der Armutsgrenze |
Völker: | Circa 90% Aseris (Turkvolk); andere Nationalitäten: Russen, Talyschen, Awaren, Tataren, Ukrainer, Kurden, Armenier, Deutsche, Lesginen |
Landessprachen: | Aserbaidschanisch |
Regierungsform: | Republik, Präsidialdemokratie |
Staatsoberhaupt: | Präsident Ilham Alijew |
Regierungschef: | Premierminister Artur Rasisade |
Parlament: | Ein-Kammer-Parlament |
Religionen: | Über 90% Muslime (davon 75% Schiiten, 25% Sunniten), Orthodoxe, andere |
Allgemeine Infos
Aserbaidschans Wirtschaft wird vom Öl dominiert und ist abhängig von den großen Reserven unter dem Kaspischen Meer. Wie in den anderen früheren Sowjetrepubliken, ist der Übergang vom Kommunismus zur Marktwirtschaft nicht problemlos verlaufen. Bürokratie, Organisierte Kriminalität, Korruption, Ölpreisfluktuation und ökologische Katastrophen haben den Menschen dieses Landes sehr viel Leid zugefügt. Trotz eines Waffenstillstandes von 1994 muss Aserbaidschan nach wie vor seinen Konflikt mit Armenien über die von seinem heutigen Staatsgebiet umschlossene (international nicht anerkannte) Nagorno-Karabachische Republik beilegen. Sie gehört zum historischen Armenien und wird hauptsächlich von Armeniern bewohnt, wurde jedoch seit den 1920er Jahren systematisch von Aseri besiedelt. Aserbaidschan würde durch ihren Besitz sein Territorium um 19% vergrößern; es muss sich zur Zeit auch um etwa 800.000 Aseri kümmern, die Nagorno-Karabach als Folge des Konflikts wieder verlassen mussten. Die Aseri befürworten den Pan-Turkismus – eine enge Beziehung aller Turkvölker von der Türkei bis nach Zentralasien, und zum Westen, als eine Möglichkeit, der russischen politischen Dominanz zu entkommen und ihre wertvolle Unabhängigkeit zu bewahren.
Muslimische Volksgruppen
90% der Bevölkerung sind muslimische Turkvölker: hauptsächlich Aseri, mit einem kleineren Anteil Tataren und Türken. Der Rest der Bevölkerung besteht aus Russen, Ukrainern und anderen Nationalitäten, von denen viele aus Aserbaidschan auswandern.
Christentum
Vor allem in Baku findet man viele aserische Gemeinden, aber die Mehrheit der Christen spricht Russisch. Dadurch verstärkt sich das Bild des Christentums als einer russischen Religion, was die Weitergabe des Evangeliums an die muslimische Aseri-Bevölkerung erschwert. Es ist sehr schwer für evangelikale Gemeinden, öffentliche Anerkennung und damit einen Ort für Gottesdienste zu bekommen. Wie der größte Teil Zentralasiens, sind auch fast alle Städte und Dörfer Aserbaidschans nicht evangelisiert worden. Die Übersetzung der aserischen Bibel wurde im Jahr 2002 abgeschlossen. Ausländische christliche Mitarbeiter können momentan kein Visum für religiöse Arbeit bekommen. Aber es ist trotzdem möglich, dort als Jünger Jesu zu leben und den Gemeinden zu helfen. Es gibt ein großes Bedürfnis nach Evangelisation und Jüngerschaft bei den muslimischen Völkern.
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China (Xinjiang)
Name der Provinz: | Uigurisches Autonomes Gebiet Xinjiang |
Größe der Provinz: | 1.660.000 km2 |
Hauptstadt: | Urumqi (2.681.834 Einwohner, Stand 2005) |
Bevölkerung: | 21.590.000 Einwohner (Stand 2010), die meisten leben in Wüstenoasen und in den Bergen |
Völker: | Uighuren 45%, Han Chinesen 40%, Kasachen 6,7%, Hui 4,5%, Kirgisen 0,8%, Mongolische Tungus 0,8% und andere |
Religionen: | Muslime 61,4%, Lamaistische Buddhisten 1,4%, Christen 4,1% |
Allgemeine Infos
Nach Jahrhunderte andauernden Konflikten wurde das Gebiet Ost-Turkestan im Jahr 1757 endgültig dem chinesischen Kaiserreich einverleibt. Nach verschiedenen Unabhängigkeitsbestrebungen machte die kommunistische chinesische Regierung es 1955 zum „Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang“. Nachdem bereits im Kaiserreich viele Han-Chinesen in das Gebiet gezogen waren, wurde dies nun planmäßig betrieben. Die Regierung schickte 5 Millionen Menschen, um die Provinz enger an China anzuschließen. Seitdem wurden etliche Menschenrechtsverletzungen gegen die Uiguren begangen, und es existiert ein ausgeprägtes Klassensystem. Die Han dominieren Parlament, Industrie und Handel im Norden, und sie verdienen 50% mehr als die Uiguren, die die Landwirtschaft im Süden dominieren. Viele Uiguren greifen zu den Waffen, um sich von der täglichen Rassendiskriminierung in China zu befreien. 1997 wurden während der schlimmsten ethnischen Zusammenstöße in China seit 10 Jahren fast 200 Uiguren von Chinesen getötet. Die Bombenanschläge, die Folter und die Diskriminierung setzen sich fort, während die uigurischen Separatisten für die Unabhängigkeit von China kämpfen.
Muslimische Volksgruppen
Fast alle einheimischen Völker in Xinjiang sind Muslime. Die Politik der chinesischen Regierung, Han-Chinesen in die Region zu senden, hat die Zahl der Muslime auf 66% fallen lassen, während ein Drittel der Menschen heute Han-Chinesen sind. In der Hauptstadt Urumqi machen sie etwa 90% der 2 Millionen Einwohner aus.
Christentum
Im späten 19. Jahrhundert erlebte eine schwedische Mission in Xinjiang Geburt und Wachstum einer christlichen Gemeinde unter den Uiguren. Diese Gruppe wuchs auf etwa 200 erwachsene uigurische Gläubige an, bevor sie durch mehrere Kriege und Verfolgung in den 1930er Jahren ausgelöscht wurde. Fanatische Muslime vernichteten die Gemeindehäuser und massakrierten die Christen. Heute leben etwa 360.000 han-chinesische Christen in Urumqi, aber sie sind kulturell sehr verschieden und daher isoliert von der muslimischen Bevölkerung. Es ist nötig, dass sie vom Geist der Mission angesteckt werden, damit sie versuchen, sich der örtlichen Kultur anzupassen und die örtliche Sprache lernen. Die Anzahl nicht-chinesischer Christen in Urumqi, einer Stadt mit 1,6 Mio Einwohnern, beläuft sich vielleicht auf einige Hundert.
Die uigurische Gemeinde heute: Die erste moderne uigurische Gemeinde wurde Mitte der 1990er Jahre in Kasachstan gegründet. Seit dem Zusammenbruch des Kommunismus in der ehemaligen Sowjetunion gab es einen noch nie dagewesenen geistlichen Hunger und ein ermutigendes Wachstum des Christentums unter den Uiguren. Im Jahr 2000 gab es mehr als 500 bekannte uigurische Christen: etwa 440 in Kasachstan, 25 in Kirgisistan und 50 in Xinjiang. Zur Zeit arbeiten einige Missionsgesellschaften unter den Uiguren; ihre Schwerpunkte sind Gemeindegründung, Jüngerschaft, biblisches Leiterschaftstraining, Komposition von Liedern in uigurischer Sprache und Bibelübersetzung. Die Uiguren in China sind wegen des unterdrückerischen chinesischen Regimes weniger empfänglich für das Evangelium als ihre Nachbarn. Einige der han-chinesische Christen in Xingjiang haben Versuche unternommen, die kulturellen Barrieren zu überwinden und ihre uigurischen Nachbarn anzusprechen.
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Irak
Name des Landes: | Republik Irak |
Größe des Landes: | 437.393 km.2 |
Hauptstadt: | Bagdad (ca. 6,3 Mio. Einwohner) |
Bevölkerung: | Laut Schätzungen gut 30 Mio. Einwohner |
Völker: | Araber 75%- 80 %, Kurden 17 % Außerdem Turkmenen, Assyrer, Armenier und andere Nationalitäten |
Landessprachen: | Amtssprachen Arabisch und Kurdisch; in einigen Gebieten Assyrisch, Turkmenisch |
Analphabeten: | Muslime 97% (davon 60% Schiiten, 35% Sunniten), Christen und andere 3% |
Regierungsform: | Parlamentarische Republik |
Staatsoberhaupt: | Präsident Dschalal Talabani |
Regierungschef: | Ministerpräsident Nouri Al-Maliki |
Religionen: | Mehr als 95% sind Muslime, circa 60% Schiiten und circa 35% Sunniten. zahlreiche kleinere Religionsgruppen wie Yeziden, Mandäer und orientalisch-christliche Kirchen. Alle Angaben grob geschätzt |
Muslimische Volksgruppen
Abgesehen von den traditionell christlichen assyrischen und armenischen Minderheiten, die 2,5% der Bevölkerung ausmachen, sind eigentlich alle Völker des Irak Muslime. 70% der Iraker sind Araber – die Mehrheit davon Sunniten, sowie Schiiten und Beduinen. 19% sind Kurden, 6% gehören zu Turkvölkern – Turkmenen, Aseri und Türken.
Christentum
Bis zur US-geführten Invasion gab es eine wachsende Religionsfreiheit für Evangelikale, die sich meist in den Städten befinden. Tatsächlich sind fast alle Völker im Irak so gut wie nicht evangelisiert. Da die religiös motivierten Parteien mehr Einfluss auf die Regierung anstreben, dürfte sich der Druck auf Christen, und besonders auf Gläubige aus muslimischem Hintergrund, weiter erhöhen. Natürlich erschwert die angespannte Sicherheitslage im Irak die Arbeit der Missionare, und ihre Existenz „unter dem Dach der Invasion“ macht die Menschen noch misstrauischer gegenüber ihrer Arbeit und ihren Motiven. Es gibt einen großen Bedarf an missionarischer Arbeit, besonders unter den unerreichten Minderheiten.
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Iran
Name des Landes: | Islamische Republik Iran |
Größe des Landes: | 1,648,000 km2 |
Hauptstadt: | Teheran (ca. 16 Mio. Einwohner) |
Bevölkerung: | Ca. 74,2 Mio. Einwohner, davon 40% unter der Armutsgrenze |
Völker: | 51% Perser, 24% Aseris, sowie Kurden, Luren, Araber, Belutschen, Kaschkai, Turkmenen und andere |
Landessprachen: | Offizielle Sprache Farsi (Persisch), daneben werden Turksprachen, Kurdisch, Arabisch, Belutschisch und andere gesprochen |
Regierungsform: | Islamische Republik |
Staatsoberhaupt: | Hassan Rohani |
Parlament: | Versammlung des Islamischen Rates |
Religionen: | Mehr als 98% Muslime (davon ca. 90% Schiiten, 10% Sunniten); daneben Christen, Zarathustrier, Baha’i, Juden |
Allgemeine Infos
Iran (bis 1935 Persien) wurde 1979 eine Islamische Republik, nachdem der Schah ins Exil gezwungen wurde. Konservative klerikale Kräfte errichteten ein theokratisches Regime, in dem die oberste Autorität bei einem religiösen Gelehrten lag. Von 1980 – 1988 führte der Iran einen blutigen unentschiedenen Krieg gegen den Irak, in dem etwa eine Million Iraner starben. Während des letzten Jahrzehnts wuchs die Unzufriedenheit vor allem der gebildeten Städter über die Regierung aufgrund der schlechten Wirtschaftslage und der repressiven Politik der Islamischen Revolution. Die Menschen hoffen auf ein besseres Leben und eine Reform der Regierung und der Gesellschaft. Ein großes Land mit nur wenigen Gläubigen an Jesus.
Muslimische Volksgruppen
72% der Iraner sprechen Persisch – 30 Millionen sprechen Dari, Farsi oder Tadschikisch, 5 Millionen Kurdisch oder andere Sprachen. 22% gehören zu den Turkvölkern – 11 Millionen Aseri und andere Volksgruppen. Im Land leben auch 2 Millionen Araber, und eine kleine Anzahl jüdischer und christlicher Minderheiten, sowie Anhänger des Zoroastrismus. Unter den muslimischen Minderheitengruppen im Iran sind kaum Christen bekannt.
Christentum
Die Mehrheit der Christen im Iran besteht aus Armeniern und Assyrern, also Gruppen, die traditionell christlich sind und von der großen Mehrheit der Muslime im Iran isoliert leben. Wegen der Diskriminierung und der Angst, in einem muslimischen Land zu leben, sind viele aus dem Iran emigriert. Es ist sehr notwendig für diese Gemeinde, dass sie eine missionarische Sicht bekommen und ihren muslimischen Nachbarn, die ihnen zahlenmäßig weit überlegen sind, Zeugnis geben. Während der 1990er Jahre erlitten Gemeinden, die aus Gläubigen mit muslimischem Hintergrund bestanden, schwere Verfolgung, und viele Leiter wurden ermordet oder flohen aus dem Land. Es gibt ein großes Bedürfnis nach Ermutigung und Gnade Gottes für diese leidende Gemeinde. Es ist für Zeltmachermissionare möglich, im Iran zu arbeiten, aber auch schwierig, eine Beziehung zur örtlichen Gemeinde aufzubauen, weil sie häufig beobachtet oder verfolgt wird. Es gibt viel zu wenig Bibeln, und christliche Literatur ist schwer zu bekommen. Fast alle christlichen Medien und Verlage sind außerhalb des Landes. Es gibt kaum bekannte Gläubige unter den Turkvölkern und anderen muslimischen Minderheitengruppen im Iran.
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Kasachstan
Name des Landes: | Republik Kasachstan |
Größe des Landes: | 2.724.900 km² |
Hauptstadt: | Astana (ca.705.897 Einwohner) |
Bevölkerung: | ca. 16,2 Mio. Einwohner (2009), |
Völker: | 63,9% Kasachen, 23,7% Russen, Ukrainer und Weißrussen, 11,4% andere Nationalitäten |
Landessprachen: | Kasachisch (Staatssprache), Russisch (Verkehrssprache) |
Regierungsform: | Präsidialsystem |
Staatsoberhaupt: | Präsident Nursultan Nasarbajew |
Regierungschef: | Premierminister Serik Achmetow |
Parlament: | Zwei-Kammer-Parlament (nur eingeschränkte Kompetenzen) |
Religionen: | Sunitischer Islam, daneben russisch-orthodoxe, katholische und evangelische Christen, Juden |
Allgemeine Infos
In Kasachstan lebten für den größten Teil seiner Geschichte mehr Nicht-Kasachen als Einheimische, obwohl sein Name „Land der Kasachen“ bedeutet. S
eit dem Auseinanderbrechen der Sowjetunion haben die meisten Russen Kasachstan verlassen, um nach Russland zurückzukehren. Das Land besteht in erster Linie aus offenen Ebenen oder Steppe, mit einigen Bergen im Osten und Südosten. Früher weideten kasachische Nomaden dort ihr Vieh und große Schafherden, aber die sowjetische Politik zwang das Land, Baumwolle anzubauen, Bewässerungskanäle zu bauen und große Mengen chemischen Düngers zu benutzen. Dies führte zu einer der größten ökologischen Katastrophen der Welt – der Austrocknung des Aralsees (vormals der viertgrößte Binnensee der We< sein Wasservolumen ging von 1960 bis heute um 70% zurück). Das Volk der Karalkapaken, die in der Nähe des Sees wohnten, waren davon schwer betroffen, mit einer hohen Krankheitsrate und Armut als Ergebnis der Austrocknung der Region und der großen Menge Pestizide, die von dem trockenen Seeboden in die Luft gelangten. Kasachstan ist neben Kirgisistan eine der offensten der ehemaligen zentralasiatischen Sowjetrepubliken. Dies bedeutet, dass es mehr Religionsfreiheit, sowie wirtschaftliche und auch politische Freiheit gibt. Die Zukunft ist jedoch unsicher.
Muslimische Volksgruppen
Im Jahr 1999 ergab eine Volkszählung, dass die Kasachen etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung stellten, Russen und Slawen etwa ein Drittel; der Rest bestand aus Usbeken, Uighuren und anderen Nationalitäten. Da die russische Sprache das Leben sehr stark geprägt hat, sind viele Kasachen und andere Völker ganz zufrieden damit, Russisch zu sprechen und auch in dieser Sprache Gottesdienste zu halten.
Christentum
In Kasachstan herrscht seit der Unabhängigkeit mit die größte Freiheit der Staaten in Zentralasien. Deshalb konnte das Evangelium weiter verbreitet werden, und es entstanden mehr Gemeinden unter den Völkern mit muslimischem Hintergrund als in den Nachbarländern. Es gibt heutzutage Tausende kasachischer Gläubiger und einige Hundert uigurische Gläubige (deren Anbetungslieder zum Teil ins Usbekische übersetzt wurden und in usbekischen Gemeinden gesungen werden). Grundlegendes Bibelstudium ist ein großes Bedürfnis unter diesen Gemeinden, um gute Leiterschaft zu festigen. Alkoholismus ist in Kasachstan sehr ausgeprägt und macht den kleinen Gemeinden regelmäßig große Schwierigkeiten. Der Bedarf an weiteren Gemeindegründungen und Evangelisation ist nach wie vor aktuell, da es immer noch viele Städte ohne einen einzigen kasachischen Gläubigen gibt.
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Kirgisistan
Name des Landes: | Kirgisische Republik |
Größe des Landes: | 198.500 km2 (entspricht etwas mehr als der Hälfte Deutschlands) |
Hauptstadt: | Bischkek (ca. 1 Mio. Einwohner) |
Bevölkerung: | Ca. 5,36 Millionen |
Völker: | Insgesamt rund 80 Nationalitäten, davon Kirgisen 70%, Russen 8,4%, Usbeken 15% (Stand 2009) |
Landessprachen: | Staatssprache: Kirgisisch; seit 2000 auch Russisch „offizielle Sprache“ |
Regierungsform: | Präsidialdemokratie |
Staatsoberhaupt: | Präsidentin Rosa Otunbajewa |
Staatsoberhaupt und Präsident: | Almasbek Atambaew |
Religionen: | 80% sunnitische Moslems, 17% russisch-orthodoxe Christen und kleine Minderheiten anderer Glaubensbekenntnisse |
Allgemeine Infos
Umgeben von hohen Bergen, wurde Kirgisistan seit dem 10. Jahrhundert von kirgisischen Nomaden bewohnt. Das Russische Reich absorbierte das Land 1863. Zu Beginn der kommunstischen Revolution starben 30% der Kirgisen, da viele von ihnen ihre Herden schlachteten und nach China flohen. Während Kirgisistan nie industrialisiert wurde, wurden alle Nomaden gezwungen, in Dörfern zu leben, und wurden mit Elektrizität versorgt. Viele Kirgisen sprechen positiv von Lenin, da der ihnen etwas gab, was sie vorher nie hatten. Kirgisistan zählt neben Kasachstan zu den offensten früheren zentralasiatischen Sowjetrepubliken, mit mehr Presse-, Bürger- und Religionsfreiheit als andere Länder.
Muslimische Volksgruppen
Die Kirgisen stellen etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung; die Russen mit 18% und die Usbeken mit 13% sind die größten Minderheiten.
Christentum
Die meisten Kirgisen haben ein geringes Verständnis vom Islam, aber ihr Verständnis des christlichen Glaubens ist noch mangelhafter. Eine Kombination von sowjetischer Propaganda und Ermahnungen durch Mullahs hat bei den meisten Kirgisen auf dem Land zu einer Furcht vor Christen geführt. Im besten Fall wird gesagt, dass das Christentum eine ausländische Religion ist, die die Einheit der kirgisischen Gesellschaft unterminieren will. Auf der anderen Seite hat Kirgisistan, wie auch Kasachstan, eine wesentlich tolerantere Regierung, die den Gläubigen mehr Freiheit gibt als andere zentralasiatische Staaten. Vor diesem Hintergrund wächst die einheimische Gemeinde. Die ersten Samen wurden von örtlichen russlanddeutschen Evangelisten schon vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion gesät, und bald danach durch koreanische Gemeindegründer. Seit dieser Zeit wurden verschiedene Gemeinden unterschiedlicher Ausrichtung, geleitet von kirgisischen oder ausländischen Pastoren, gegründet. Inzwischen gibt es mindestens 200 christliche Gemeinschaften in Kirgisistan, die russisch-orthodoxen Gemeinden nicht mitgerechnet. Viele davon sind kleine Hausgemeinden. Während die Anzahl der kirgisischen Gläubigen unsicher ist, gibt eine Quelle sie mit 5000 an. Neue Gläubige werden häufig von ihren Familien bedroht und enterbt. Kirgisische Christen haben einen großen Bedarf an Seelsorgeschulung und Studienmaterial auf Kirgisisch. Die Leiter sind oft schlecht vorbereitet darauf, die Bibel zu lehren oder eine Gruppe zu leiten. Dennoch beweisen diese jungen Pastoren viel Glauben und Mut angesichts des Widerstandes durch die feindselige muslimische Kultur. Die Kirgisen haben die ganze Bibel in ihrer Sprache (sie wurde erst 1992 überarbeitet), aber es existiert ein Bedarf an weiterer christlicher Literatur. Sie arbeiten auch daran, eigene Anbetungslieder zu schreiben, anstatt aus dem Russischen, Deutschen oder Englischen übersetzte Lieder zu singen.
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Pakistan
Name des Landes: | Islamische Republik Pakistan |
Klima: | Im Süden tropisch-feuchtes Seeklima; im Norden Kontinentalklima mit kühlem Winter und heißem Sommer; Monsunzeit im Juli und August |
Größe des Landes: | Etwa. 800.000 km² (etwa 2x so groß wie Deutschland) |
Bevölkerung: | schätzungsweise 166 Mio. Einwohner (2009) |
Hauptstadt: | Islamabad ( mittlerweile über 1 Mio. Einwohner) |
Völker: | Punjabis, Sindhi, Mohadschirs, Balochen |
Landessprachen: | Urdu ist offizielle Sprache, daneben auch Englisch. Die wichtigsten Regionalsprachen sind Punjabi, Sindhi, Pashtu, Seraiki, Baluchi. |
Regierungsform: | Parlamentarische Demokratie mit Zweikammersystem |
Staatsoberhaupt: | Asif Ali Zardari |
Regierungschef: | Yousaf Raza Gilani |
Muslimische Volksgruppen
Pakistan ist zu 90% muslimisch, 78% der Bevölkerung gehören zu indo-arischen Volksgruppen (Punjab und Sindhi) 13,1% sind Pathan – sie sprechen Pashtu – und 4,2% Balutschen. Beide Gruppen leben auch in Afghanistan und im Iran.
Christentum
Christen stoßen auf harten Widerstand von Seiten der militanten islamischen Gruppen. Ihnen werden meist Arbeitsplätze verweigert oder sie bekommen Schwierigkeiten von ihren Arbeitgebern und Kollegen. Christliche Kaufleute werden oft schikaniert. Der Krieg in Afghanistan verstärkte diese Probleme, da die pakistanischen Christen als Mitwirkende an diesem Angriff auf den Islam gesehen werden.
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Russland
Name des Landes: | Russische Föderation (Russland) |
Größe des Landes: | 17.098.000 km2 |
Hauptstadt: | Moskau (10,56 Mio. Einwohner) |
Bevölkerung: | 141,9 Mio. Einwohner |
Völker: | insgesamt 160 ethnische Gruppen:79,8% Russen, 3,8% Tataren, 2,0% Ukrainer, 1,1% Tschuwaschen, 1,1% Baschkiren, 0,8% Armenier, 0,4% Russlanddeutsche |
Landessprachen: | Amtssprache Russisch, weitere 96 Sprachen in den verschiedenen autonomen Republiken |
Analphabeten: | Alphabetisierungsrate 98% |
Regierungsform: | Präsidialdemoktratie, Föderalismus |
Staatsoberhaupt: | Dmitri Anatoljewitsch Medwedew |
Regierungschef: | Wladimir Wladimirowitsch Putin |
Parlament: | Zwei-Kammer-Parlament |
Religionen: | Christentum (russisch-orthodox), Islam, Judentum, Buddhismus |
Allgemeine Infos
Russland ist ein riesiges Land voller Stolz, aber gleichzeitig auch verzweifelt. Seine Schritte seit dem Fall des Kommunismus waren schwankend, und die Entwicklung des Landes hat vor allem die Ärmsten zurückgelassen. Dies hat zu einer großen Unruhe und Sorge unter den Muslimen Russlands geführt, die als Minderheit in dem Land leben. Demokratie und Menschenrechte kommen und gehen in Russland, auch wenn mehr Freiheit besteht als in den muslimischen Republiken der früheren Sowjetunion.
Muslimische Volksgruppen
Die Muslime Russlands stellen mindestens 10% der Bevölkerung, vielleicht mehr, und die Zahl wächst. Die größte muslimische Volksgruppe in Russland sind die Tataren, und nach ihnen die muslimischen Völker des Kaukasus, einschließlich der Tschetschenen. Es gibt auch eine kleinere Anzahl türkischer Zentralasiaten, und viele kleine muslimische Gruppen mit vielen unterschiedlichen Sprachen in Dagestan. Während ein Teil von ihnen praktizierende Muslime sind, die ihre Gebete halten und freitags in die Moschee gehen, sind die Mehrheit kulturelle Muslime, also nur der Bezeichnung nach. Aber seit dem Zerfall der Sowjetunion wurden Hunderte Moscheen gebaut, und mittlerweile ist der Islam verbunden mit dem Nationalismus dieser Minderheiten.
Christentum
Gott hat Russland mit einer starken Gemeinde gesegnet, die in der jüngsten Geschichte die längste und schwerste Verfolgung erdulden musste, aber es ist auch eine gespaltene Gemeinde. Wegen des lang andauernden Hasses zwischen der Orthodoxen Kirche und den benachbarten Muslimen, wird die Konversion zum Christentum mit den äußeren Zeichen der Orthodoxen Kirche in Zusammenhang gebracht, wie ein Kreuz zu tragen und Bilder anzubeten. Nur selten hat ein Muslim in Russland eine klare Vorstellung davon, was ein bibeltreuer Christ ist. Die Muslime, die zum Christentum konvertieren, begegnen einiger Opposition durch ihre Verwandten, aber müssen selten wirkliche Verfolgung erleiden. Allerdings können sie sehr einsam werden, vor allem in von Muslimen dominierten Gegenden.
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Tadschikistan
Name des Landes: | Republik Tadschikistan |
Größe des Landes: | 143.100 km2 (40% der Fläche Deutschlands) |
Hauptstadt: | Duschanbe (ca. 679.400 Einwohner); Verstädterung 28% |
Bevölkerung: | ca. 8 Mio. Einwohner |
Völker | Ca. 68,4% Tadschiken, 24,8% Usbeken, 3,2% Russen und andere Slaven, und andere kleinere Völker |
Landessprachen: | Tadschikisch; Russisch spielt noch eine große Rolle und wird von vielen gesprochen; 8 weitere Sprachen |
Regierungsform: | Präsidiale Republik |
Staatsoberhaupt: | Präsident Emomali Rachmon |
Regierungschef: | Premierminister Akil Akilov |
Parlament: | Zwei-Kammer-Parlament |
Religionen: | Sunnitische Muslime 85%, schiitische Muslime 5%, kleinere christliche Gemeinden |
Allgemeine Infos
Ein gebirgiges Land, mit einer Mehrheit von Persisch Sprechenden. Wie alle früheren Sowjetrepubliken wurde es künstlich geschaffen durch die stalinistische Politik des „Teilens und Herrschens“, indem man das historische Turkestan in zwei Gruppen einteilte – die Usbeken und die Tadschiken. Es ist die ärmste ehemalige Sowjetrepublik, und noch immer das ärmste Land unter den neuen unabhängigen Staaten. Zur Sowjetzeit wurde das Land medizinisch vernachlässi> selbst in der Hauptstadt, wo die Einrichtungen wesentlich besser sind als auf dem Land, war die Kindersterblichkeitsrate mehr als doppelt so hoch wie der Durchschnitt der Sowjetunion. Es musste seit der Unabhängigkeit viel Leid ertragen, da die Bürgerkriege von Afghanistan übergriffen. Seit der Unabhängigkeit wurden die meisten Industrieanlagen geschlossen, und die Inflation stieg ins Unermessliche. Trotzdem gibt es unter den Tadschiken eine große Hoffung auf ein besseres Leben, und sie rechnen vor allem mit Ausländern, die ihnen helfen.
Muslimische Volksgruppen
Die Mehrheit der Menschen, die in Tadschikistan lebt, sind Tadschiken, außerdem gibt es noch einige Usbeken und andere Volksgruppen, die verstreut entlang der Grenze leben.
Christentum
Es gibt einige tadschikische Gemeinden in Tadschikistan. Sie sind klein, und die meisten sind nicht von der Regierung anerkannt. In Tadschikistan und Usbekistan herrscht die Vorstellung, dass das Christentum eine ausländische Religion ist, und schlimmer, dass es ein Vertreter der russischen Macht ist. Obwohl die Verfassung Religionsfreiheit garantiert, gab es in den letzten Jahren verstärkt Angriffe auf Gemeinden – vielleicht als Reaktion auf Muslime, die zum Christentum konvertierten. Die ganze Bibel ist in kyrillischer Schrift verfügbar, aber die Übersetzung ist schwer verständlich und wird zurzeit übersetzt. Der Jesus-Film in tadschikischer Sprache wurde bereits im Fernsehen in Tadschikistan gezeigt.
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Türkei
Name des Landes: | Republik Türkei |
Größe des Landes: | Etwa 814.578 km2; ca. 2,3-fache Größe Deutschlands |
Hauptstadt: | Ankara (4.890.893 Einwohner, Stand 31.12.2011) |
Bevölkerung: | 74.724.269 Einwohner (Stand 2012) Durchschnittsalter 29,7 Jahre |
Völker: | Türken (bis 80%), Kurden (15-25%), Araber und andere Völker (bis 5%); alle Angaben können je nach Quelle sehr unterschiedlich sein |
Landessprachen: | Türkisch (Landessprache); Kurdisch und einige weitere Sprachen |
Regierungsform: | Republik/ Parlamentarische Demokratie |
Staatsoberhaupt: | Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan |
Regierungschef: | Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan |
Parlament: | Ein-Kammer-Parlament |
Religionen: | Über 99% Muslime (mehrheitlich Sunniten, 15-20% Aleviten, wenige Schiiten); nach inoffiziellen Schätzungen etwa 60.000 armenischapostolische Christen, ca. 23.000 Juden, 15.000 Syrisch-Orthodoxe; 10.000 Ba’hai, ca 2.000 Jeziden, ca. 3.500-4.000 griechisch-orthodoxe Christen, 2.500 römisch-katholische Christen, ca. 2.500 Protestanten verschiedener Denominationen |
Allgemeine Infos
Die Türkei steht an einem Kreuzweg. Kultur, Religion und Wirtschaft haben ihre einstige Sicherheit verloren. Die Türken als Nation werden in unterschiedliche Richtungen gezogen. Einige möchten engere Beziehungen mit dem Westen und die Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Islamische Fundamentalisten und Traditionalisten möchten eine Anbindung an die muslimische Welt. Auf den Straßen der Türkei ist dieser Konflikt der Kulturen und des Glaubens deutlich am unterschiedlichen Stil der Kleidung zu erkennen – islamisch und westlich. Zwischen Asien und Europa, alt und neu, sehen die Türken einer ungewissen Zukunft entgegen.
Muslimische Volksgruppen
Die Türkei ist zu 99,6% muslimisch. Die Türken stellen die große Bevölkerungsmehrheit mit 76 – 80%. Die Kurden sind mit 14 – 20% die zweitgrößte Gruppe; sie sprechen einen persischen Dialekt. Es gibt kleine Minderheiten von Arabern, Tscherkessen, Zigeunern und einige traditionelle (nicht-evangelikale) christliche Gemeinschaften (Assyrer, Armenier, Griechen).
Christentum
Die Türkei ist das größte unevangelisierte Land der Welt. Die türkische Gemeinde ist in den letzten etwa zwanzig Jahren gewachsen, repräsentiert aber nach wie vor nur ca. 0,003% der Türken. Man trifft nur sehr selten einen Türken, der das Evangelium gehört hat, und die ländlichen Gegenden sind vollständig unberührt von der Botschaft Jesu. Obwohl Gesetze und die Verfassung den Christen Schutz und Rechte verleihen, werden sie durch die örtliche Polizei und die Regierungen regelmäßig verfolgt, und oft zeigen die Medien einheimische und ausländische Christen in einem sehr negativen Licht. Muslime, die sich zu Christus bekehren, stehen unter immensem Druck durch Verwandte und Gesellschaft, und viele haben ihren Glauben aufgrund des Leidens wieder verlassen. Die kleinen türkischen Gemeinden sind nicht nur von außen gefährdet, sondern auch von innen. Leiterschaftsfragen, Auseinandersetzungen, Beziehungsprobleme unter Gläubigen, Kompromisse mit der Sünde und Ehen mit Nicht-Christen sind Probleme, die die kleinen Gemeinden schwer verwunden.
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Turkmenistan
Name des Landes: | Turkmenistan |
Größe des Landes: | 488.100 km2, davon 85% Wüste (Karakum) zweitgrößtes zentralasiatisches Land, so groß wie Deutschland, Österreich und Dänemark zusammen |
Hauptstadt: | Aschgabat (ca. 860.000 Einwohner) |
Bevölkerung: | 6,7 Mio. Einwohner (offizielle Angabe), davon 58% unter der Armutsgrenze |
Völker | ca. 77% Turkmenen, 9,2% Usbeken, 6,7% Russen, 2% Kasachen, 1,1% Tataren, sowie viele weitere Minderheiten |
Landessprachen: | Turkmenisch (Amtssprache), Russisch |
Regierungsform: | Präsidialrepublik |
Staatsoberhaupt: | Präsident Gurbanguly Berdymuhammedow |
Parlament: | Ein-Kammer-Parlament (beschränkte Befugnisse) |
Religionen: | Ca. 90% sunnitische Muslime, 9% russisch Orthodoxe, Christen, Juden, Bahai |
Allgemeine Infos
Als eine der Sowjetrepubliken, die in den 1920er Jahren durch Stalin künstlich geschaffen wurden, war das Land vollkommen unvorbereitet für die Unabhängigkeit, politisch, sozial und ökonomisch. Die Kommunistische Partei änderte ihren Namen in Demokratische Partei und blieb an der Macht. Heutzutage wird das Land nicht nur von Turkmenen bewohnt, sondern auch von Russen, Usbeken, Tartaren und Armeniern. Viele der Russen verlassen das Land oder haben es bereits verlassen, um in Russland ein ihrer Meinung nach besseres Leben zu führen. Turkmenistan hat von der Sowjetunion Jahrzehnte der Vernachlässigung und Verfall der Infrastruktur geerbt, und hat sich bemüht, mit dieser Situation fertigzuwerden. Obwohl es von der Gewalt und den Kriegen verschont blieb, die in vielen anderen Sowjetrepubliken ausbrachen, hat die Regierung Mühe, den schlechten Gesundheits- und Ernährungszustand der schnell wachsenden Bevölkerung zu verbessern. Die Entwicklung des Landes wurde hauptsächlich durch den Personenkult des Präsidenten diktiert, der im Januar 2000 zum Präsidenten auf Lebenszeit ernannt wurde. So wurde die Hauptstadt Ashgabat in eine Ausstellungsfläche für Denkmäler, Parks und marmorverzierte Regierungsgebäude umgewandelt. In ihrem Zentrum steht ein Turm mit einer mehr als sechs Meter hohen Statue des Präsidenten, die sich innerhalb von 24 Stunden jeweils einmal um 360° dreht, so dass die Sonne immer auf sein Gesicht scheint, wenn er seine Arme zum Segen über sein Volk erhebt. Im Dezember 2006 starb Präsident Nijasov an Herzversagen. Die Zukunft des Landes ist unter der Führung des neuen Präsidenten ungewiss.
Muslimische Volksgruppen
Das Mehrheitsvolk der Turkmenen ist nominell muslimisch. Traditionell extrem unabhängig, integrierten sie ihre Bräuche und ihren Schamanenglauben in ihre Religion. Einer der verbreitetsten Glaubenssätze ist beispielsweise der vom „Bösen Blick“ – eine Art, verflucht zu werden. Amulette und Sprüche werden gebraucht, um sich gegen den Einfluss des Bösen Blickes zu schützen. Ein anderer Volksglaube handelt von der schützenden Wirkung von Kamelhaar, daher hängt es oft von Lenksäulen oder Spiegeln der Autos. Seit dem Zerfall der Sowjetunion gibt es eine islamische Universität in Ashgabat, und einige wenige Turkmenen wurden zu strenggläubigen Muslimen.
Christentum
Wie auch bei den anderen Volksgruppen in Zentralasien ist die nationale Identität untrennbar mit der islamischen Religion verbunden. Daher sind die Familien sehr dagegen, wenn ihre Mitglieder zum Christentum konvertieren. Auf der anderen Seite ist Gott in viele Herzen eingezogen, und manchmal folgen ganze Familien Jesus Christus. Es gibt inzwischen viele turkmenische Hausgemeinden im Land. Aufgrund des Personenkultes um den Präsidenten von Turkmenistan kam zu der politischen auch die religiöse Verfolgung. Die Gläubigen in Turkmenistan leben sicherlich unter dem restriktivsten Regime in den früheren Sowjetrepubliken. Die Polizei geht aktiv gegen Gläubige vor. Für die Zukunft gibt es die Hoffnung, dass die Christen unter dem neuen Präsidenten wieder mehr Freiheit bekommen.
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Usbekistan
Name des Landes: | Republik Usbekistan |
Größe des Landes: | 447.400 km2 |
Hauptstadt: | Taschkent (2,4 Mio. Einwohner) |
Bevölkerung: | Ca. 29,7 Mio. Einwohner |
Völker: | Etwa 100 Völker, davon ca. 80% Usbeken, 5% Russen, 5% Tadschiken, 3% Kasachen, 2,5% Karalpaken sowie Tataren, Kirgisen, Turkmenen, Koreaner, Ukrainer und Armenier |
Landessprachen: | Usbekisch; Russisch |
Regierungsform: | Republik, Präsidialdemokratie |
Staatsoberhaupt: | Präsident Islam Abduganiewitsch Karimow |
Parlament: | Zwei-Kammer-Parlament |
Religionen: | Überwiegend islamisch-sunnitisch |
Allgemeine Infos
Usbekistan hat seinen Namen von Usbek Khan, dem Anführer der turk-mongolischen Stämme in der Gegend zwischen dem Amu- und dem Syr-Fluss. Das Wort „Usbek“ kommt von zwei usbekischen Wörtern mit der Bedeutung „selbst“ und „Herr“, oder wörtlich übersetzt „Herr seiner Selbst“ oder „eigener Herr“. „Stan“ bedeutet „Heimatland“, so dass „Usbekistan“ wörtlich übersetzt „Heimatland derer, die ihr eigener Herr sind“ bedeutet. Es ist der größte der früheren Sowjetstaaten in Zentralasien, und es wird nicht nur von Usbeken bewohnt, sondern auch von Tadschiken, Tataren, Uighuren, Russen, Koreanern, Juden, Ukrainern und anderen Gruppen. Seit der Unabhängigkeit ist es den Weg der strikten Kontrolle gegangen, und die derzeitige Regierungspartei ist ziemlich identisch mit der früheren Kommunistischen Partei. Die meisten Bürger sind ärmer als zur Zeit der Unabhängigkeit. Die Bevölkerung ist jung und dynamisch. 70 Prozent der Menschen in Usbekistan sind jünger als 30 Jahre. Die meisten Menschen sind frustriert von der Korruption und dem schlechten wirtschaftlichen Zustand. Sie haben Richtung Westen als Quelle der Unterstützung und des modernen Denkens geblickt, aber wurden darin auch enttäuscht.
Muslimische Volksgruppen
Eine Mischung aller muslimischen Volksgruppen des früheren Sowjetisch-Zentralasien kann in Usbekistan gefunden werden. Einige, vor allem in den größeren Städten, wurden während der Sowjetzeit sehr „russifiziert“, sie sprechen Russisch und haben vieles von der russischen Lebensweise übernommen. Die meisten jedoch, besonders in den ländlichen Gegenden, haben viele zentralasiatische Sitten und Gebräuche erhalten. Obwohl diese Bräuche mit dem Islam verbunden sind, ist der große Teil der Bevölkerung nicht sehr fundamentalistisch im Glauben. Kleine Gruppen sehr fundamentalistischer Muslime existieren allerdings in der Hauptstadt Tashkent und im eng besiedelten Ferganatal. Einige dieser Gruppen demonstrierten gegen das postkommunistische, aber immer noch ziemlich säkulare Regime, und als Folge davon ist die größte Gruppe von muslimischen Anführern jetzt im Gefängnis. Viele von ihnen wurden von den lokalen Polizeibehörden vielleicht als unbequem betrachtet, und unschuldig für Gewaltakte verurteilt, die sie nie begangen haben. Die meisten Usbeken und anderen Muslime in Usbekistan sehen sich jedoch nur als Muslime im Bezug auf Bräuche und kulturelle Identität.
Christentum
Allein die Vorstellung, dass ein Usbeke oder ein Angehöriger einer anderen „muslimischen“ Volksgruppe an Jesus gläubig werden könnte, ist in Usbekistan sehr neu. Usbeken, Tadschiken und andere Gruppen waren „schon immer“ Muslime, während Russen und andere „Christen“ waren. Nachbarn und Familienmitglieder, die selbst möglicherweise nicht einmal strenge Muslime sind, können sehr aggressiv sein und Usbeken verfolgen, die versuchen, den Islam zu verlassen und Jesus zu folgen. Die Politik der Regierung gegen Konversion und die Weitergabe des Evangeliums reflektieren diese Vorstellung. Russische Kirchen haben kaum Probleme mit der Regierung, wenn sie sich treffen oder sogar evangelisieren – solange sie es auf Russisch tun und ihre „Zielpersonen“ Russen sind. Wenn das Evangelium jedoch auf Usbekisch weitergegeben wird, ist das ein Problem. Während Registrierung und öffentliche Aktivitäten der russischen Gemeinden erlaubt sind, wurde noch nicht einer ethnisch usbekischen Gemeinde die Registrierung gestattet. Wegen des großen kulturellen Unterschiedes ist es für viele, wenn nicht für die meisten Usbeken schwer, an russischen Gottesdiensten teilzunehmen. Gott sei Dank für die kleinen usbekischen Hausgemeinden, die sich überall im Land entwickeln! Aber noch fühlen sich die usbekischen Gläubigen isoliert und verfolgt von ihren Familien. Die Verbreitung des Evangeliums wird durch die Regierungsmaßnahmen sehr verzögert.
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